Freitag, 17. Juli 2009

OFFENER BRIEF-MISSTRAUENSVOTUM GEGENÜBER DEM FAKULTÄTSRAT-15.Juli 2009

Am 15. Juli 2009 dringen die Studierenden in die Nicht-öffentliche Sitzung des Fakultätsrates und geben in einem Offenen Brief ihr Misstrauen gegenüber dem Fakultätsrat zum Ausdruck.


Offener Brief der Klasse Steyerl

- Nachrichtlich an die Mitglieder des Fakultätsrats Bildende Kunst, an den Akademischen Senat sowie an Senator Dr. Zöllner -

Im Zuge des laufenden Berufungsverfahrens zur Wiederbesetzung der Professur für „Experimentelle Fotografie, Film-Videogestaltung, Animation“ möchten wir uns als Mitglieder der betroffenen Klasse Steyerl zu dem Berufungsvorhaben äußern.

Nach den öffentlichen Vorträgen der BewerberInnen wurde die Künstlerin und Autorin Hito Steyerl von der Berufungskommission aufgrund ihrer herausragenden Qualifikation auf den ersten Platz der Vorschlagsliste gesetzt. Diese Entscheidung entspricht den Wünschen der Studierenden vor dem Hintergrund, dass mit Hito Steyerl endlich auch die derzeit unterrepräsentierte Position im Bereich Film und Video herausragend besetzt würde.

Dieser Vorschlag wurde anschließend von der Berufungskommission dem Fakultätsrat vorgelegt und scheint nun schon zum zweiten nicht angenommen worden zu sein.

Für uns ist es unverständlich und es erscheint uns suspekt, dass die Liste der Berufungskommission trotz des eindeutigen Votums der Studierenden, die im Bereich Fotografie, Film und Video arbeiten und sich in einer 160 Namen umfassenden Unterschriftenliste für Hito Steyerl ausgesprochen haben, trotz gleichlautender Statements des Fachschaftsrats BK und der autonomen studentischen Organisation Interflugs sowie des Einsatzes der studentischen Gremienmitglieder bereits zweimal von der Mehrheit der Professorenschaft gekippt worden zu sein scheint.

Wie kann es geschehen, dass im Fakultätsrat stimmberechtigte Mitglieder, welche ebenfalls Teil der Berufungskommission waren, sich gegen diesen Vorschlag/Abmachung wenden beziehungsweise sich nicht dafür einsetzen? Warum können aufgrund des Hochschulgesetzes diese scheinbar demokratischen Vorgehensweisen in Hochschulgremien nicht transparent verhandelt werden? Was sind Werte im Hochschulwesen und was bedeuten studentische Voten tatsächlich?

Wir als Studentinnen und Studenten dieser Universität können diese Vorgänge nicht ohne Protestäußerung hinnehmen und setzen uns ein weiteres Mal mit Nachdruck für die Wiederbesetzung dieser ordentlichen Professur mit der von uns sehr geschätzten sowie der seit WS 2007/2008 als Gastprofessorin der Klasse tätigen Hito Steyerl ein. Gleichzeitig fühlen wir unsere Interessen nicht vom Fakultätsrat vertreten und sprechen diesem Gremien gegenüber unser Misstrauen aus.

Klasse Steyerl, StudentInnen der UdK, 15. Juli 2009

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